Eicosadiensäure

Eicosadiensäure ist eine wenig erforschte Omega-3-Fettsäure, die in sehr geringen Mengen in bestimmten pflanzlichen Ölen vorkommt. Sie spielt im menschlichen Stoffwechsel vermutlich eine unterstützende Rolle, ist aber nicht essenziell. Aufgrund der geringen Datenlage gibt es bislang keine spezifischen gesundheitlichen Empfehlungen zur Aufnahme. Dennoch könnte sie in Zukunft stärker in den Fokus der Ernährungsforschung rücken – insbesondere im Zusammenhang mit entzündungshemmenden Wirkungen von Fettsäuren.

Eicosadiensäure – eine seltene Omega-3-Fettsäure

Eicosadiensäure ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure mit 20 Kohlenstoffatomen und zwei Doppelbindungen. Sie gehört zur Familie der Omega-3-Fettsäuren, ist jedoch in der menschlichen Ernährung eher selten vertreten. Ihre chemische Bezeichnung lautet all-cis-11,14-Eicosadiensäure, und sie wird der Gruppe der C20:2 n-6 oder n-3-Fettsäuren zugeordnet – je nachdem, wo die Doppelbindungen liegen.

Vorkommen in Lebensmitteln

Eicosadiensäure kommt natürlicherweise nur in sehr geringen Mengen in wenigen Lebensmitteln vor. Besonders auffindbar ist sie in bestimmten pflanzlichen Ölen. In tierischen Produkten ist Eicosadiensäure kaum vertreten. Auch Meeresfische, die reich an anderen Omega-3-Fettsäuren wie EPA (Eicosapentaensäure) oder DHA (Docosahexaensäure) sind, enthalten nur Spuren dieser Substanz.

Bedeutung im Stoffwechsel

Obwohl Eicosadiensäure selbst keine essentielle Fettsäure ist – das heißt, der Körper kann sie theoretisch aus anderen Fettsäuren synthetisieren – spielt sie eine Rolle im Zwischenstoffwechsel der Lipide. Sie kann aus Linolsäure oder a-Linolensäure gebildet werden und ist ein Bestandteil von Zellmembranen, insbesondere im Gehirn und in Nervenzellen.

Darüber hinaus könnte sie als Baustein für entzündungsmodulierende Signalstoffe dienen. Ihre genaue biologische Funktion ist jedoch noch nicht vollständig erforscht.

Unterschied zu anderen Omega-Fettsäuren

Im Vergleich zu bekannteren Fettsäuren wie EPA (C20:5 n-3) oder Arachidonsäure (C20:4 n-6) ist Eicosadiensäure deutlich weniger aktiv im Immunsystem oder bei der Bildung von Eicosanoiden, also hormonähnlichen Substanzen. Dennoch wird angenommen, dass sie eine gewisse regulatorische Wirkung auf Zellprozesse ausübt – beispielsweise durch Einfluss auf die Fluidität von Zellmembranen oder durch die Hemmung bestimmter Enzyme.

Gesundheitliche Bewertung

Es gibt bislang kaum klinische Studien zur gezielten Wirkung von Eicosadiensäure beim Menschen. Einige tierexperimentelle Untersuchungen legen nahe, dass sie antientzündlich wirken könnte, allerdings ist die Datenlage dünn. In der Humanernährung ist ihr Beitrag zur Gesundheit derzeit noch unklar, weshalb keine spezifischen Zufuhrempfehlungen oder Obergrenzen bestehen.

Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) oder internationale Ernährungsgesellschaften führen Eicosadiensäure nicht als eigenständige Nährstoffempfehlung auf. Sie wird unter "sonstige mehrfach ungesättigte Fettsäuren" subsumiert.

Quellen

  • www.naehrwertrechner.de
  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), Referenzwerte Fett 2020
  • Gunstone FD: Fatty Acid and Lipid Chemistry. Springer, 1996
  • Simopoulos AP: Omega-3 fatty acids in health and disease. Am J Clin Nutr, 1991
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